Ein Maschinenring ist eine Organisation von Landwirten für Landwirte, mit dem zentralen Ziel, landwirtschaftliche Betriebe zu unterstützen. Ziel ist es, die Effizienz und Produktivität der Betriebe zu steigern und damit eine höhere landwirtschaftliche Produktion zu ermöglichen. Seit fast 70 Jahren ermöglichen Maschinenringe Landwirten den Zugang zu Technik, Wissen und Gemeinschaft. Im Senegal, wo die Maschinenring Foundation seit sieben Jahren aktiv ist, bleiben viele Flächen unbewirtschaftet, weil Maschinen fehlen. Lokal angepasste Mechanisierung steigert die Produktivität, verbessert Arbeitsbedingungen und schafft Perspektiven – besonders für junge Menschen im ländlichen Raum. Die Anschubinvestition in einen neuen Maschinenring mit bis zu 300 Mitgliedsbetrieben liegt dazu bei einmalig 15.000 €.

Der Selbstversorgungsgrad des Landes mit Grundnahrungsmitteln wie Reis, liegt deutlich unter dem Bedarf; etwa 75 % des Reises werden importiert. Das Land strebt die Ernährungssouveränität an. Wir haben im Senegal innerhalb von sieben Jahren bereits 258 Maschinenringe aufgebaut, die erfolgreich arbeiten. Mit zusätzlichen 1.000 Maschinenringen haben die lokalen Landwirte Zugang zur MR-Organisation und können durch den angepassten Technikeinsatz produktiver und leichter arbeiten. Zudem verfolgt Senegal das übergeordnete Ziel, bis zum Jahr 2030 die Ernährungssouveränität für das Land zu erreichen. Das Einzige, das den Landwirten fehlt, ist eine Anschubfinanzierung.

Damit wird in erster Linie einfache Landtechnik finanziert. Wir statten die Kleinbauern vor Ort beispielsweise mit Pflügen, Dreschmaschinen und Mühlen aus. Von diesem Geld wird ebenfalls Personal für einen begrenzten Zeitraum finanziert. Nutzt ein Landwirt nun die bereitgestellte Landtechnik, zahlt er dafür eine Gebühr, die sein Maschinenring vor Ort festlegt. Dadurch verdient der Maschinenring Geld, welches er wiederum in die Wartung der bestehenden Technik sowie in neue Geräte investieren kann. Einmal etabliert, trägt sich diese Gemeinschaft selbst.

Die notwendigen Strukturen für die Umsetzung sind bereits vorhanden und funktionieren. Gemeinsam mit unseren lokalen Kollegen konnten allein im Jahr 2024 insgesamt 120 neue Maschinenringe gegründet werden. Die Nachfrage seitens der Landwirte ist groß, und ihre Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit ist deutlich spürbar.

Nein, durch die Mechanisierung fallen vor Ort keine Arbeitsplätze weg. Im Gegenteil: Die landwirtschaftliche Produktivität wird dadurch deutlich gesteigert. Es entstehen außerdem neue Beschäftigungsmöglichkeiten im vor- und nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft, zum Beispiel in der Wartung und im Vertrieb der Maschinen oder bei der Weiterverarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte. Da nicht mehr alle Arbeitskräfte für die körperlich anstrengende und wenig produktive Eigenversorgung benötigt werden, können sich mehr Menschen auf andere Tätigkeiten konzentrieren. Dies schafft Raum dafür, dass sich die Landwirtschaft im Senegal zunehmend marktorientiert ausrichten und weiterentwickeln kann und sich die Einkommenssituation der Landwirte verbessert.